Von Ralf Keuper
Es ist schon irgendwie erstaunlich, dass über einen Wirtschaftsbereich von der Größenordnung und Bedeutung wie der Beratungsbranche, so gut wie keine Literatur vorliegt, die sich mit dessen ideengeschichtlichem Hintergrund beschäftigt.
Diesen lobenswerten und m.E. gelungenen Versuch unternimmt der Kulturphilosoph Thomas Macho in seinem Beitrag Zur Ideengeschichte der Beratung.
Macho gelangt zu der, nur auf den ersten Blick, überraschenden Erkenntnis, dass Lebensalter und Qualifikation in der Beratungsbranche auf besondere Weise korrespondieren.
Ebenso stehen Beratungskompetenz und Lesefähigkeit in einem engen Verhältnis.
Macho macht zwei Grundtypen von Beratern aus: den charismatischen und den pragmatischen Berater.
Daneben unterscheidet Macho noch die prozessorientierte und die epiphanische Beratung.
Jedoch gilt auch hier, dass keine Ideengeschichte mit dem Bezug zur Systemtheorie mehr auskommt bzw. glaubt auskommen zu können.
Quelle: Das Buch von Rat und Tat. Ein Lesebuch aus drei Jahrtausenden
Weitere Informationen:
Rat geben Zu Theorie und Analyse des Beratungshandelns
Interessant! Wie ich schon an anderer Stelle sagte: Pragmatismus allein sollte man nicht verteufeln sondern nur den "aktionistischen Pseudo-Pragmatismus".