Der Bericht Rohstoffsituation der bayerischen Wirtschaft stellt fest, dass der Rohstoff-Risiko-Index einen alarmierenden Wert von 15,1 Punkten erreicht hat, was auf ein hohes Versorgungsrisiko hinweist. Über die Hälfte der 45 untersuchten Rohstoffe befindet sich in einer kritischen Risikokategorie, wobei vor allem Metalle für neue Technologien betroffen sind.

Besonders groß ist die Abhängigkeit bei den Spezialmetallen (Indium, Germanium, Gallium, Selen). Spezialmetalle werden für moderne und effiziente Leuchtmittel, für Solarzellen, in der Computer- und Elektrotechnik (Halbleiter) sowie für LCD-Displays verwendet.

Der Bericht hält fest:

  • Die hohe Konzentration in China stellt ein großes Risiko strategischer Handelspolitik dar.
  • Zunehmende Handelskonflikte erhöhen das Risiko erheblich.

Gleiches gilt für die Selteneerdenmetalle (Scandium, Yttrium, Neodym). Seltenerdmetalle werden für moderne und effiziente Leuchtmittel, für neue Antriebskonzepte (Hybrid- und Elektrofahrzeuge) und verschiedene elektronische Anwendungen benötigt.

  • Die hohe Konzentration in China stellt ein hohes Risiko strategischer Handelspolitik dar.
  • Zunehmende Handelskonflikte erhöhen das Risiko erheblich.

Nicht viel anders verhält es sich bei Graphit (Herstellung von Batterien und Brennstoffzellen, Schmelztiegeln und Feuerfestprodukten, Reibbelägen und Kohlebürsten, Kunststoffen, Bleistiften, für Graphitdispersionen und in der Pulvermetallurgie) und bei Phosphaten.

Während die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen durch alternative Beschaffungswege (Flüssiggas) umgangen werden konnte, ist die Lage bei einem großflächigen geopolitisch bedingten Ausfall von Metallrohstoffen aus China eine andere. In diesem Fall wäre ein Ausweichen auf andere Bezugsquellen „nur mit jahrelanger Verzögerung möglich. Daher ist das politische Erpressungspotenzial so bedeutsam und eine politische Antwort darauf für Deutschland und Europa wichtig. Die USA aber auch Japan sind hier bereits weiter“.