In dem Beitrag An investigation into the economic slowdown in the euro area gehen Francois de Soyres, Ece Fisgin, Joaquin Garcia-Cabo, Mitch Lott, Christopher Machol und Keith Richards der Frage nach, worauf die anhaltende wirtschaftliche Schwäche der EU-Länder zurückzuführen ist.

Der Euroraum durchlebt seit 2018 eine Phase wirtschaftlicher Stagnation, die durch mehrere komplexe Faktoren gekennzeichnet ist. Zu den Hauptursachen der wirtschaftlichen Schwäche zählen strukturelle Herausforderungen wie die COVID-19-Pandemie und die Disruptionen auf den Energiemärkten infolge des russischen Ukrainekriegs. Diese Ereignisse haben zu einer schwachen Gesamtnachfrage und einer Unterauslastung der Arbeitskräfte geführt.

Ein weiteres zentrales Problem ist die starke Abhängigkeit vom verarbeitenden Gewerbe, insbesondere in Ländern wie Deutschland, wo die hohe Erdgasintensität in wichtigen Branchen eine negative Korrelation zwischen dem Produktionsanteil und dem Wirtschaftswachstum zur Folge hat. Während in den Jahren 2015-2019 kein Zusammenhang zwischen dem Anteil des verarbeitenden Gewerbes und der gesamtwirtschaftlichen Leistung bestand, zeigt sich für den jüngeren Zeitraum von 2022:Q1 bis 2024:Q3 eine stark negative Korrelation zwischen dem Anteil des verarbeitenden Gewerbes und der Wirtschaftsleistung. Anders dagegen die Dienstleistungs- und Tourismusorientierte spanischen Wirtschaft.

Zudem haben sich die internationalen Handelsdynamiken verschlechtert: Die Exporte nach China sind rückläufig, während die Importe aus China zugenommen haben, was die Handelsbeziehungen weiter belastet. In den letzten Jahren hat sich eine zunehmend negative Korrelation zwischen der Exportabhängigkeit von China und dem BIP-Wachstum im Euroraum entwickelt.

Die wirtschaftliche Erholung im Euroraum erfordert daher eine strategische Neuausrichtung in Bezug auf Energieabhängigkeit, Industriepolitik und internationale Handelsbeziehungen. Die Herausforderungen sind vielschichtig und erfordern koordinierte Maßnahmen, um das Wachstum im Euroraum wieder zu beleben.