Die Tatsache, dass der Hersteller von Heiztechnik und Klimasystemen Viessmann seine Wärmepunpen-Sparte an den US-Konzern Carrier verkauft, führ(t)en einige Kommentatoren auf fehlende Möglichkeiten zur Wachstumsfinanzierung für Familienunternehmen zurück.

In Deutschland fehle es, so die Autorinnen und Autoren der Acatech-Studie Innovationskraft in Deutschland verbessern: Ökosystem für Wachstumsnanzierung stärken aus dem Jahr 2019 ein ausreichendes Angebot alternativer Instrumente zur Außenfinanzierung – über das klassische Wagniskapitalmodell hinaus.

Reicht das als Erklärung?

Bereits im Jahr 2010 kam Florian Berthold in seiner Dissertation zu dem Ergebnis, dass sich das Klischee vom unterfinanzierten Mittelstand für größere Familiengesellschaften nicht unbedingt halten lässt. Er sei der Meinung, “dass sich diese Aussage eher auf kleinere oder junge Unternehmen mit einem hohen Finanzierungsbedarf bezieht. Die größeren Familienunternehmen verfügen in der Regel über eine gute Kapitaldecke. Sie haben über Jahre und Jahrzehnte hinweg die Gewinne reinvestiert. Um Wachstum zu finanzieren würden sich diese Unternehmen, wenn sie es nicht aus eigener oder nicht komplett aus eigener Kraft stemmen könnten, intensiv mit dem Thema Finanzierung befassen und immer umfangreichere Kenntnisse erwerben”[1]Familienunternehmen kreativ in der Wachstumsfinanzierung((