Der Aufstieg der USA zur führenden Wirtschaftsmacht der Welt ist eng mit dem American System of Manufacturing verbunden. Das amerikanische Fertigungssystem war eine Reihe von Fertigungsmethoden, die sich im 19. Jahrhundert entwickelten. Die beiden bemerkenswertesten Merkmale waren die weitgehende Verwendung austauschbarer Teile und die Mechanisierung der Produktion, die zu einer effizienteren Nutzung der Arbeitskraft im Vergleich zu manuellen Methoden führte[1]Wikipedia.

Als “Vater” des amerikanischen Fertigungssystems gilt der Erfinder, Maschinenbauingenieur und Fabrikant Eli Whitney. Er wurde vor allem als Erfinder der Baumwollentkörnungsmaschine bekannt, leistete aber einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung des Konzepts der Massenproduktion austauschbarer Teile[2]Britannica.

Für John Diebold war dagegen Oliver Evans der Begründer der Massenproduktion. Im Jahr 1784 errichtete Evans vor den Toren Philadelphias eine vollautomatische Fabrik – eine kontinuierlich arbeitende Mehlmühle. Evans’ Mühle nutzte angetriebene Förderbänder in einer kontinuierlichen Produktionslinie. Von der Anlieferung des Getreides in der Mühle bis zur Verarbeitung zu fertigem Mehl war keine menschliche Arbeit erforderlich[3]“Automation” von John Diebold.

Anders als häufig angenommen, war es also nicht Ford, der das Prinzip der Massenfertigung als Erster einführte. Seine eigentliche Pionierleistung bestand darin, verschiedene Verfahren und Methoden kombiniert zu haben.

Laut David Landes war die entscheidende und recht eigentliche amerikanische Innovation .. “gar kein besonderes Gerät, sondern eine Produktionsweise – das später so genannte amerikanische Fabrikwarensystem. Es war eine kreative Reaktion erstens auf einen Markt, auf dem die Europa vorherrschenden lokalen und regionalen Präferenzen ebenso fehlten wie Klassen- und Standesunterschiede, der als standardisierte Artikel aufnehmen konnte; und zweitens auf den im Verhältnis zu den Arbeitsmaterialien erheblichen Mangel an Arbeitskräften. Beides hing zusammen. In einer Volkswirtschaft mit wenig Arbeitskräften bot die Standardisierung eine Möglichkeit, die Arbeit zu teilen und damit zu vereinfachen und zu repetitiven Arbeitsgriffen zu machen, um auf diese Weise die Produktivität zu steigern. Aber schnelles Arbeiten meinte tendenziell die Verschwendung von Material – für Gewohnheiten der Alten Welt wie Ordnung und Sparsamkeit blieb keine Zeit. In Europa drehten selbst reiche Handelsbankiers ihre Briefbögen, wenn sie voll…

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