Ob es in China um verschlossene Märkte ging, das versperrte Internet oder den Zwang, alle Kundendaten im Land unter Aufsicht der Behörden speichern zu müssen – niemals hat sich die deutsche Wirtschaft mit dem mächtigen Gegner angelegt, dem sie nun ganz offen droht, der Kommunistischen Partei. Diese überwacht schon heute nahezu alles und jeden, doch jetzt will sie sogar den Kurs deutscher Unternehmen mitbestimmen.

„Mit großer Sorge“ beobachtet die deutsche Außenhandelskammer in China, wie Tochtergesellschaften deutscher Unternehmen von Peking unter Druck gesetzt würden, Parteizellen einzurichten, die das Ende aller unternehmerischen Freiheit wären. Die Kammer warnt, deutsche Unternehmen könnten China verlassen.

Der ungewöhnlich aggressive Vorstoß macht deutlich, wie stark sich deutsche Unternehmen in China mittlerweile vom Kurs des Präsidenten und Parteichefs Xi Jinping bedroht fühlen. Der will angesichts des schwächeren Wachstums mit totaler Kontrolle seine Macht sichern und die chinesischen Hersteller zur Weltherrschaft führen. Deutschlands Wirtschaft ist aus dem Traum von Chinas riesigem Markt endgültig erwacht.

Quelle: FAZ-Kommentar von Hendrik Ankenbrand: Albtraum China

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