Die prominenten Professoren und Autoren Jeffrey Pfeffer und Robert I. Sutton setzen sich in ihrem Buch Hard Facts – Dangerous Half-Truths & Total Nonsense: Profiting From Evidence Based Management mit den gängigen Heilslehren im Management ebenso kritisch wie scharfzüngig auseinander. Dabei unterziehen sie die Versprechen der verschiedenen Ansätze einer Analyse, die sich auf die Prinzipien des Evidenz-basierten Manangements stützt, eines Konzepts, das seinen Ursprung in der Statistik und der Evidenz-basierten Medizin hat. Entscheidungen, Maßnahmen und Erfolgsgeschichten, wie sie häufig mit der Durchführung von (Re-) Organisationsmaßnahmen einhergehen, werden dabei anhand harter Fakten und wissenschaftlicher Logik überprüft.

So setzen sich die Autoren beispielsweise mit der noch immer weit verbreiteten Ansicht auseinander, Erfolg wie Misserfolg an den besonderen Fähigkeiten von Personen oder von Anreizsystemen festzumachen. Demgegenüber verfährt das evidenzbasierte Management nüchtern.

Wie viele Ihrer Kollegen in der Wirtschaft und Ihre eigenen Erfahrungen bestätigen können, beruhen Unternehmensentscheidungen häufig auf Hoffnung oder Angst, auf dem, was andere zu tun scheinen, auf dem, was Führungskräfte in der Vergangenheit getan haben und glauben, dass es funktioniert hat, und auf ihren liebgewonnenen Ideologien – kurz gesagt, auf vielen Dingen, die nicht den Fakten entsprechen. Auch wenn die evidenzbasierte Praxis in der Medizin und – mit mehr Schwierigkeiten und Verzögerungen – im Bildungswesen Einzug hält, hat sie auf das Management oder die Arbeitsweise der meisten Unternehmen nur wenig Einfluss. Würden Ärzte die Medizin so praktizieren, wie viele Unternehmen das Management praktizieren, gäbe es…