Die Studie zeigt, dass die Konzepte von bilateralen Vorleistungsverflechtungen einerseits und von multilateralen Wertschöpfungsverflechtungen andererseits zu einer unterschiedlichen Bewertung der Bedeutung von Handelspartnern aus Sicht der deutschen Wirtschaft führen. Wichtigste Zielländer von Wertschöpfung aus Deutschland waren Endnachfrageproduzenten in Deutschland selbst. Ein Vergleich mit Zahlen zum Vorleistungshandel zeigt, dass die Bedeutung inländischer Wertschöpfungslieferungen bisher unterschätzt wurde. Umgekehrt wurde die Bedeutung Westund Osteuropas bisher massiv überschätzt. Neben Deutschland wichtigste Zielländer für Wertschöpfung der deutschen Wirtschaft waren Endnachfrageproduzenten in den Vereinigten Staaten, China, Frankreich und im Vereinigten Königreich. Die Niederlande und auch China hatten eine hohe Bedeutung als Zielland für Wertschöpfung aus der Agrarwirtschaft in Deutschland, Wertschöpfung aus dem Dienstleistungsbereich flossen zu einem deutlich größeren Teil in die Endnachfrageproduktion in China, Russland, Italien und in der Türkei, als es Vorleistungsexporte aus den Dienstleistungsbranchen Deutschlands in diese Länder nahelegen.
Seit dem Jahr 2000 hat die Bedeutung Deutschlands als Ziel von Wertschöpfung aus Deutschland abgenommen, aber nicht so stark, wie es Zahlen zum Vorleistungshandel nahelegen. Umgekehrt ist die Bedeutung Osteuropas und Asiens als Zielländer von für die Endnachfrageproduktion vorgesehener Wertschöpfung aus der deutschen Wirtschaft deutlich gewachsen. In Asien war dafür im Wesentlichen China verantwortlich. Rund 80 Prozent des Bedeutungsgewinns Asiens lässt sich auf China zurückführen. …
Quelle: Das globale Wertschöpfungsnetzwerk der deutschen Wirtschaft