Von Ralf Keuper
Die Geschichte der I.G. Farben ist eng mit dem NS-Regime verbunden. Wie tief der seinerzeit größte Chemiekonzern der Welt in die Machenschaften des Dritten Reichs verstrickt war, zeigt Diarmuid Jeffreys in Weltkonzern und Kriegskartell. Das zerstörerische Werk der I.G. Farben.
Ein wichtiger Meilenstein war der Abschluss des sog. Benzinvertrages am 14. Dezember 1933.
Als Gegenleistung für die Zusage der IG, die Produktion in Leuna bis 1935 auf 350 000 Tonnen pro Jahr zu steigern, erklärte sich das Reich bereit, die gesamte Produktion der Fabrik zu kaufen, die sich auf dem offenen Markt nicht absetzen ließ. Er garantierte außerdem für zehn Jahre einen Preis, der den Produktionskosten nach Steuern plus einem Gewinn von 5 Prozent des von der IG investierten Kapitals entsprach. Alle darüber liegenden Gewinne würde der Staat bekommen.
Damit ging die IG einen faustischen Pakt ein:
Ab diesem Zeitpunkt war das Schicksal der IG Farben untrennbar mit dem des Dritten Reichs verknüpft. die Zukunft war noch nicht erkennbar, aber das Kartell hatte sich praktisch verpflichtet, Hitler mit den Mitteln zu versorgen, um den schlimmsten bewaffneten Konflikt der Menschheitsgeschichte vom Zaun zu brechen.
Nur durch die hohe Nachfrage des Sta…