Von Ralf Keuper

Die Suche nach den Erfolgsfaktoren von Unternehmen hält an. Der Erfolg der Erfolgsfaktorenforschung, er ist überschaubar. Jetzt berichtet Greg Satell in seinem Beitrag The New Science Of Effective Organizations von den Forschungen, die Sandy Pentland am MIT in Boston durchgeführt hat, und die den langersehnten Durchbruch bringen könnten. Pentland hat sich in seinen Forschungen der letzten Jahre auf die Kommunikationsmuster in Unternehmen konzentriert. Diese, so fand er heraus, variieren deutlich zwischen erfolgreichen Unternehmen/Teams und weniger erfolgreichen. Die Kommunikationsmuster erlauben, so Pentland, Prognosen über den zu erwartenden Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens/Teams. Eine große Rolle spielen dabei soziometrische Methoden. In einem Zeitraum von sieben Jahren untersuchten Pentland und sein Team 21 Unternehmen, wobei sie Messungen zum Kommunikationsverhalten von 2.500 Mitarbeitern vornahmen. Die Kommunikationsmuster  wurden auf verschiedene Faktoren untersucht: Auf die Tonlage, die Gestik, Blickkontakt, die Häufigkeit und Dauer der Gespräche, Anzahl der Unterbrechungen bis hin zur gegenseitigen Empathie.

Je besser das Kommunikationsmuster, d.h. um so zahlreicher Gespräche mit kurzer Dauer, je energiegeladener die Gestik sind, um so höher ist das Engagement und zuletzt die Effektivität des Teams. Letztere bewirkt laut Pentland eine höhere Arbeitszufriedenheit und eine höhere Arbeitsleistung. Als Beispiel nennt Pentlant das Call Center einer Bank, das alleine dadurch, dass die Mitarbeiter gemeinsame Kaffeepausen machen, die Produktivität signifikant gesteigert hat.

So weit so gut.

Die Ergebnisse erscheinen auf den ersten Blick plausibel, wenn auch nicht sensationell. Auch die Tatsache, dass die Innovationskraft der Teams besonders hoch ist, die über intensive Kontakte außerhalb des eigenen Unternehmens verfügen, ist nicht wirklich bahnbrechend. Ähnliche Gedanken äußerte bereits vor einigen Jahrzehnten Marc Granovetter und kürzlich Stephen Johnson. Problematisch wird der Ansatz von Pentland dann, wenn er Kommunikation nur noch dann als erfolgreich anerkennt, wenn sie keinerlei Redundanz mit sich führt u…

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