Von Ralf Keuper
In den vergangenen Jahren haben sich, u.a. beflügelt durch die Verbreitung des Internet, mehrere Forscher mit der Frage der Attraktivität, der Fitness von Netzwerken beschäftigt, wie Albert Lászlo Barabási mit seinem Modell der skalenfreien Netzwerke. Darin hebt Barabasi die Bedeutung “prominenter Knoten”, Naben (Hubs) für die Fitness eines Netzwerks hervor.
Demzufolge gibt es in einem Netzwerk kein Standardmaß für “normale” Naben – daher Skalenfrei.
Skalenfreie Netzwerke verfügen über eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen zufällig auftretende Störungen, sind aber auf der anderen Seite äußerst anfällig, wenn eine oder mehrere zentrale Naben Ziel eines koordinierten Angriffs sind. Untersuchungen zufolge bricht ein skalenfreies Netzwerk zusammen, wenn zwischen 5 und 15 Prozent seiner Naben, zum Beispiel durch Computerviren, attackiert und zerstört werden.
Dem Modell skalenfreier Netzwerke kommt das Internet sehr nahe. Durch die Kenntnis der Schwachstellen skalenfreier Netzwerke ist es möglich, Gegenmaßnahmen zu deren Schutz zu ergreifen. Den Naben eines skalenfreien Netzwerkes könnte man mit einiger Berechtigung zugestehen, ähnlich wie einige Banken derzeit, “systemrelevant” zu sein.
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