Am 1. Oktober 2006 jährte sich zum 100. Mal das Gründungsdatum des „Stuttgarter Karosseriewerk Reutter & Co. GmbH“. Die Karosseriefabrik entwickelte sich bereits in den ersten Jahren ihres Bestehens zu einem innovativen Unternehmen, das auf dem Karosseriesektor diverse Patente erhielt. Reutter baute im Kundenauftrag elegante und luxuriöse Karosserien auf Fahrgestelle fast aller renommierter deutscher Autobauer: Adler, BMW, Daimler-Benz, Horch, Maybach, Opel. Auch ausländische Autoproduzenten ließen Aufbauten für ihre Fahrzeuge bei Reutter herstellen, so Austro-Daimler, Bugatti, Buick, Cadillac, Chrysler, Fiat. Seit Beginn der 1930er-Jahre produzierte das Stuttgarter Karosseriewerk verschiedene Wanderer-Karosserien bis zum Wanderer W 24, dem ersten Großserienauftrag für die Auto-Union AG. Zudem entstanden hier auch die ersten Volkswagen-Prototypen der Serie VW 303 und VW 38 1938. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich eine Partnerschaft mit Porsche für die Herstellung von dessen Sportwagen-Karosserien des Typs 356. Für fast alle Fahrzeuge des legendären Sportwagens baute Reutter von 1950 bis 1963 die Coupé- und Cabrio-Karosserien. Weitere Einzelaufträge der Nachkriegsjahre waren u. a. die Entwicklung der Prototypen für den BMW 501 und der Umbau des Citroen DS mit einem Cabrioverdeck. Die 1957 gegründete Firma Recaro AG (Reutter Carosserie) behielt bis zu ihrem Verkauf an Keiper 1970 ihren Sitz im Stuttgarter Stammwerk. Dort wurde die Produktion von Sitzschienen, Liegesitzbeschlägen und Nackenstützen bis zur kompletten Sitzfertigung ausgebaut. Es entstand der Recaro-Sportsitz, der zum weltweit beachteten Qualitätsbegriff wurde. Ausgestattet ist dieser Titel mit seltenen historischen Aufnahmen sämtlicher Karosseriemodelle der Vor- und Nachkriegszeit − ein automobilgeschicht-liches Werk von hohem Rang!
Quelle: Stuttgarter Karosseriewerk Reutter (gegr. 1906): Von der Reform-Karosserie zum Porsche 356
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Porsche 356. MADE BY REUTTER. Der Porsche 356 – ein Sportwagen schreibt Geschichte