Von Ralf Keuper

Wer wissen möchte, wie sich die großen Internet- und IT-Konzerne unsere digitale Zukunft im Jahr 2020 vorstellen, bekommt darauf in So planen die IT-Riesen unsere digitale Zukunft eine Antwort. Demnach sind Apple, Google, Amazon, facebook und Microsoft bestrebt, uns unseren digitalen Alltag so angenehm wie möglich zu gestalten. Schließt man sich einem dieser digitalen Ökosysteme an, gehören Medienbrüche der Vergangenheit an. Für den Verlust an Autonomie und Wahlfreiheit bekommt man als Gegenleistung ein Rund-um-sorglos – Paket für den reibungslosen digitalen Alltag. Von Musik, Film, Spielen, Einkaufen, Finanzierung/Zahlungsabwicklung bis zum Buchen von Reisen bekommt man alles aus einer Hand.

Die Aufgabe von Souveränität hat, wie bereits erwähnt, indes ihren Preis. Schon die alten Römer machten sich ihre Vasallen durch Teilhabe an den diversen kulturellen Errungenschaften, sprich Brot und Spielen, gefügig. Einige Auserwählte kamen gar in den Genuss des römischen Bürgerrechts. Nur wenige, wie Arminius, erkannten darin eine Fessel, die es abzustreifen galt.

Jetzt wollen wir die historischen Vergleiche nicht überstrapazieren; jedoch erhebt sich die Frage, ob und inwieweit es sich Deutschland und Europa leisten können, bei der Vernetzung und Verwertung digitaler Vermögenswerte (Musikrechte, Patente, Personen- und untenrehmensbezogene Daten) das Geschehen von der Seitenlinie aus zu beobachten.

Es ist keineswegs ein Zeichen von Alarmismus, wenn Eva Müller und Dietmar Palan in Wandlungswunder deutsche Industrie – auch digital unkaputtbar? schreiben: