Von Ralf Keuper
In seinem Buch Startup Communities. Building an Entrepreneurial Ecosystem in Your City betont Brad Feld die Bedeutung von einzelnen Personen, Leaders, für die Attraktivität eines Startup-Ökosystems. Für ihn sind die Leader, die selber als Startup-Unternehmer tätig sind oder waren, die entscheidenden Akteure. Am Beispiel von Boulder in Colorado, das über eines der dichtesten Startup-Ökosysteme der USA verfügt, versucht Feld seine These (The Boulder-Thesis) zu belegen, was ihm – zumindest bezogen auf Boulder – auch weitgehend gelingt. Zwar sind Universitäten, Investoren oder auch Maßnahmen der örtlichen Wirtschaftsförderung nicht unwichtig, den Ausschlag für ein florierendes Startup-Ökosystem geben jedoch die Leader bzw. Unternehmer vor Ort, die mit gutem Beispiel vorangehen und sich selber aktiv an dem Auf- und Ausbau der Community beteiligen, ohne dadurch einen direkten persönlichen Vorteil zu haben. Feld hebt die langfristige Perspektive hervor, die von den Leadern verfolgt werden sollte; er spricht von einem Zeitraum von zwanzig Jahren und mehr. Anderenfalls verödet ein Startup-Ökosystem, nachdem die erste Generation von Startups flügge geworden oder ganz vom Markt verschwunden ist. Kontinuierliche Aktivitäten, auch und vor allem informeller, spontaner Art sind daher unabdingbar, wenn die Startup-Community nicht an Dynamik verlieren will.