Von Ralf Keuper

Während hierzulande das Silicon Valley gerne zum Vorbild für die deutsche Industrie erhoben wird, ist man in den USA deutlich realistischer bzw. differenzierter, skeptischer. Statt die Blicke in das Silicon Valley zu richten und dorthin zu streben, sollte man das Heartland wieder entdecken. Zu diesem Anlass hat Venturebeat eine eigene Rubrik Heartland Tech, womit in erster Linie der Deutschland nicht untypische Mittlere Westen gemeint ist, eingeführt, worunter bereits einige Beiträge erschienen sind:

Vor zwei Jahren war in Forbes zu lesen: The Comeback Of The Great Lakes States; und erst vor wenigen Monaten: Big Business And The Midwest’s Hidden Startup Advantage.

In Das deutsche Valley – Die Silicon-Valley-Illusion wird Steven Hill erwähnt, der davor warnt, sich dem Startup-Hype hinzugeben.

Sein Rat für Deutschland:

Deutschland, fordert Hill, solle sich seiner Stärken besinnen, anstatt dem Vorbild des Silicon Valley zu folgen, und diese Stärken lägen nun mal in seinem einmaligen Mittelstand. Die mittelständischen Unternehmen seien Weltmarktführer in Perfektion und Produktion, sie müssten sich aber noch stärker für die Digitalisierung öffnen und dazu die Zusammenarbeit mit jungen innovativen Start-ups suchen. Die Gründer wiederum sollten sich weniger darauf konzentrieren, Produkte für Verbraucher zu kreieren, wie es sie im Silicon Valley schon zuhauf gibt. Denn diese Verbraucher-Apps seien “sicher cool, beeindruckend und nützlich auf ihre Art und Weise. Aber sie sind nicht so revolutionär, wie der Werbehype uns glauben machen möchte.”

Weiterhin:

“Mein dringender Rat an junge Digitalunternehmer und angehende Start-up-Hipster: Geht raus aus Berlin. Lasst München und Hamburg hinter Euch. Geht nach Meschede.” Denn in solchen Provinzstädten säßen die “Hidden Champions”, die weltweit erfolgreichen Experten für hochspezialisierte Maschinen und Bauteile, die nun ans Internet der Dinge angeschlossen werden.

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