Von Ralf Keuper
In den Diskussionen um die Zukunft des Verbrennungsmotors und das Potenzial der E-Mobilität taucht ein Name so gut wie nie auf: Frederic Vester. Dabei war es gerade er, der sich schon frühzeitig intensiv mit der Frage beschäftigt hat, wie der Verkehr der Zukunft gestaltet werde sollte, wie in seinem Standardwerk Ausfahrt Zukunft. In dem vorliegenden Buch, das einige Jahre später erschien, setzt sich Vester erneut mit dem Thema auseinander.
Vester folgte in seinen Schriften dem systemischen, dem biokybernetischen Ansatz. Den Verkehr, insbesondere den Individualverkehr, losgelöst von seinen Abhängigkeiten von anderen Faktoren, von Funktionszusammenhängen zu betrachten, war für ihn Ausdruck überholten linearen Denkens. Das Gesamtsystem Mobilität setzte sich für Vester aus den Teilsystemen Verkehr, Fahrzeug und Wirtschaft zusammen, die in den übergeordneten Systemen Mensch, Natur und Gesellschaft eingebettet sind.
Im Kapitel Gemeinsame Innovationen von Systemlösungen schreibt Vester:
Im eigenen Interesse der Hersteller lohnt es sich jedenfalls, die vielen Anpassungs- und Koppelungsprobleme gemeinsam innovativ zu lösen – vom Flugzeug bis zum Fahrrad, von der Rolltreppe und dem Fließbandtrottoir bis zur Pipeline, vom Garagentor und Solardach bis zum Container, vom Müllschlucker bis zur Recyclinganlage und einer dezentralen regenerativen Energieversorgung. Die Umstellung auf eine neue Mobilität erfolgt schließlich im…