André Citroën ist als genialer Erfinder, Autokonstrukteur und Gründer eines der größten Automobilhersteller der Welt in die Wirtschafts- und Technikgeschichte eingegangen. Nach dem Besuch der École polytechnique fragte ihn seine Schwester, was er denn jetzt machen wolle. Seine Antwort: Ich weiß noch nicht. Aber sicher ist, ich möchte so schnell wie möglich ein eigenes Geschäft gründen. Etwas herstellen, organisieren, Neues machen, das ist es, was ich mir wünsche. Auf die Entgegnung seiner Schwester, dass er dazu Kapital benötige, antwortete Citroën Das wird sich finden. Für eine ernsthafte Sache findet man immer Geld. Ich muss nur etwas Neues entdecken.

Das „Doppel-V“-Getriebe, das zum Logo der Firma Citroën wurde, Foto: Wikipedia

Das Schlüsselerlebnis für den angehenden Autokonstrukteur war eine Reise zu Verwandten nach Polen. Sein Schwager schlug ihm vor, ihn in einer geschäftlichen Angelegenheit nach Glowno zu begleiten, einer Industriestadt hundert Kilometer westlich von Warschau an der Straße nach Lodz. “Gleich nach ihrer Ankunft am Bahnhof besuchten sie zwei kleine Industriebetriebe im Ort. Einer von ihnen hatte sich auf die Herstellung von Zahnrädern für Getriebe spezialisiert. Citroën kannte sich auf diesem Gebiet bestens aus: vor knapp einem Jahr hatte er im Zeichenunterricht zusammen mit Sarrau, dem Professor für Mechanik, sechs Stunden damit zugebracht, mit dem Alibert-Graphitstift auf …

Ein Gedanke zu „André Citroën“
  1. […] Durch seine gezielte “Markepflege” konnte Citroën seinen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz halten und sogar ausbauen: “Umgeben von einem Netz erstklassiger Händler war es ihm gelungen, ein Markenbewußtsein zu schaffen, das er mit der ihm eigenen Einsatzbereitschaft persönlich förderte. Neben dem jährlich zum Automobilsalon stattfindenden großen Bankett versammelte er seine Vertragshändler mehrmals pro Jahr im großen Sitzungssaal von Javel. Er hörte sie an, folgte ihrem Rat und verstand es, auf sie einzugehen. Wenn sie dann in ihre Provinzen zurückfuhren, waren sie bereit, für ihn Berge zu erklimmen. Sie wurden regelmäßig von reisenden Inspektoren besucht, Citroëns Husaren, die dem Werk täglich Bericht erstatteten, Diese wurden gemeinsam mit den Vertriebsleitern der Vertretungen in einer von Citroën gegründeten Verkäuferschule ausgebildet, wo man lernte, daß es nicht mehr genügte, wie früher einfach auf den Kunden zu warten, sondern daß es notwendig war, das zu betreiben, was man “systematische Kundenwerbung” nannte … Ab Januar 1924 wurde das Vertriebsnetz durch eine illustrierte attraktivem, farbigem Umschlag, dem Bulletin Monatsschrift mit Citroën, regelmäßig über alle das Unternehmen betreffenden Neuigkeiten informiert. Außerdem gab diese Zeitschrift wertvolle Ratschläge zur Verkaufsförderung, zur Lösung von mechanischen Problemen oder zur Einrichtung von Ausstellungsräumen und jedes Heft stellte einen besonders erfolgreichen Citroën-Vertreter vor. Ab 1922 schickte Citroën Werbekarawanen durch ganz Frank- reich, die sämtliche Modelle der Marke präsentierten und die Möglichkeit zu Probefahrten vor Ort boten. Etwas Vergleichbares hatte man in den Kleinstädten und auf dem Lande noch nie gesehen. Der “Citroën-Zirkus” (wie Renault das Konzept nannte, bevor er es nachahmte) war eine mehrtägige Werbeveranstaltung mit Musik, Broschüren, Autos, Fotoausstellungen usw., die in allen Regionen stattfand. In den Schulen fiel der Unterricht aus, damit die Kinder sich die Citroëns ansehen konnten”, in: André Citroën […]

Kommentare sind geschlossen.