Von Ralf Keuper

Schaut man sich den Produktionsprozess von Banken näher an, liegt der Schluss eigentlich auf der Hand, dass wir es hier mit Technologieunternehmen zu tun haben. Diese Erkenntnis ist indes nicht neu; sie fällt nicht mit dem Aufkommen der ersten Fintech-Startups zusammen.

Banken als Technologiekonzerne – eine alte Idee

Bereits vor Jahrzehnten äußerte ein hochrangiger Manager der Citibank gegenüber dem Technologieberater John Diebold (“Der erste IT-Berater“) die Ansicht, dass er sein Haus aufgrund des hohen Anteils an elektronischen Dienstleistungen nicht mehr als Bank (im klassischen Sinn) betrachte (Vgl. dazu: Neue Geschäftsmodelle im Banking: Plattform und/oder Pipeline?). Der damalige Vorstand der Deutschen Bank, Eckhart van Hooven sprach Mitte der 1980er Jahre davon, dass Banken sich in gigantische Kommunikationsunternehmen wandeln müssten, deren wesentliche Funktion es sei, zuverlässige Daten zu kommunizieren und damit Auskunft zu geben über alles, was den Umgang mit Geld betrifft (Vgl. dazu: “Banking ist im Wesentlichen spezielles Datenmanagement” – Interview mit Dr. Norbert Häring