Friedrich August von Hayek hat der Nachwelt ein breites theoretisches Werk hinterlassen. Ein durchgängiger Wesenszug darin ist sein spezifischer Liberalismus, der durch einen negativen Begriff von Freiheit bestimmt ist. Damit verbunden ist Hayeks ausgeprägter methodologischer Individualismus. Doch Hayek polarisiert, und zwar nicht nur zwischen Anhängern und Gegnern, sondern auch innerhalb der Vertreter des neoliberalen Spektrums. Der Beitrag geht der Frage nach, in welchem Grade Hayek selbst die Verantwortung dafür trägt, indem Inkonsistenzen in seinem Denken aufgezeigt werden. Eine Konsequenz davon ist, dass Hayek zwar für verschiedene Varianten des Neoliberalismus als Bezugspunkt dient, aber die Heterogenität des modernen Neoliberalismus noch vertieft hat. Ob Hayek ein Ordoliberaler oder ein Marktradikaler ist, bleibt eine Frage, die bestenfalls tendenziell zu beantworten ist Ein einheitliches Denkkollektiv im Anschluss an Hayek existiert jedenfalls nicht, ebenso wenig wie ein homogener Neoliberalismus.
Quelle / Link: Der spezifische Liberalismus von Hayek im Spektrum des Neoliberalismus