Von Ralf Keuper

Der bekannte Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx entlarvt in seinem Buch Technolution viele der Verheißungen, die uns von den Technologie-Evangelisten angepriesen werden, als Luftschlösser. So legt er dar, weshalb das papierlose Büro ebenso wie das E-Book das Papier nicht vollständig verdrängen werden. Neben dem bekannten Argument, dass bisher noch kein neues Medium die bestehenden vollständig hat ersetzten können und dem Hinweis, dass weltweit mehr statt weniger gelesen wird (allein schon wegen der fortschreitenden Alphabetisierung), bringt er einen weiteren wichtigen Punkt:

Drittens sind Bücher eben keine >Daten<, sondern kulturelle Artefakte, mit denen uns eine Vielzahl von haptischen, olfaktorischen, optischen und anderen sinnlichen Signalen verbindet. Bücher sind >Stellvertreter von Ideen< – und gerade deshalb benötigen sie eine starke physische Dimension.

Schlecht schneiden auch der “intelligente Kühlschrank” und Human-Roboter ab.

Gegen ersteren wendet Horx ein, dass er durch seine Komplexität die Flexibilität der Menschen einschränkt. Hier wird die Logik der Bürowelt auf die Familienwelt übertragen. Dabei handelt es sich jedoch um zwei völlig unterschiedliche Bereiche. Effizienz und Optimierung sind innerhalb der Familie nur begrenzt von Nutzen. Horx zitiert u.a. den Microsoft-Forscher James Taylor:

>Familiäre Organisationsmittel sind oft auf eigentümliche Weise persönlich. Effizienz und Optimierung können in der häuslichen Umgebung eine ganz an…

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