Was genau ist Kapitalismus? Wie hat sich die Bedeutung des Kapitalismus im Laufe der Zeit verändert? Und was steht auf dem Spiel, wenn wir ihn verstehen oder missverstehen? In Kapitalismus untersucht Michael Sonenscher die Geschichte des Begriffs und setzt die Bandbreite der Themen zusammen, die mit dem Wort verbunden sind. Sonenscher zeigt, dass viele unserer Vorstellungen nicht die Arbeit aufgreifen, die die Idee des Kapitalismus für uns leistet, ohne dass wir uns dessen überhaupt bewusst sind.
Der Begriff „Kapitalismus“ wurde erstmals im frühen neunzehnten Jahrhundert in Frankreich geprägt. Er entstand aus der Verschmelzung zweier unterschiedlicher Ideen. Bei der ersten handelte es sich um Überlegungen zur Staatsverschuldung und zur Kriegsfinanzierung. Die zweite beinhaltete Überlegungen zur Arbeitsteilung. Sonenscher zeigt, dass sich das Denken über den ersten Aspekt im Laufe der Zeit radikal verändert hat. Zur Finanzierung des Krieges ist die Finanzierung der Wohlfahrt hinzugekommen, was viele neue Fragen aufwirft. Das Denken über die zweite Gruppe von Ideen hat weit weniger Handlungsspielraum geboten. Die Arbeitsteilung ist immer noch die Arbeitsteilung, und die Debatten und Diskussionen, die sie einst auslöste, sind heute weitgehend vergessen. Indem er untersucht, was hinter der früheren Unterscheidung lag, bevor sie zusammenbrach und durch den Lauf der Zeit ausgehöhlt wurde, zeigt Sonenscher, warum die gegenwärtige Bandbreite der überlieferten Vorstellungen unsere politischen Optionen und die Arten von Reformen, die wir uns wünschen könnten, begrenzt.
Quelle: Capitalism: The Story behind the Word
Weitere Informationen:
Capitalism: The Story Behind the Word (Review)