Die räumliche Nähe ist laut Michael Leyer von der Uni Rostock “immer noch ein relevanter Faktor für enge Geschäftskooperationen. Nachhaltige, langfristige Kooperationen basieren oft auf persönlichen Beziehungen, die durch räumliche Nähe begünstigt werden”. Regionale Nähe habe zudem den Vorteil, dass die Wege für den Transport von Material sowie für persönliche Treffen kurz sind[1]Gestaltung regionaler Wertschöpfungsnetzwerke. Lassen sich regionale Wertschöpfungsnetzwerke, die in den meisten Fällen aus mittelständischen Unternehmen bestehen, in die digitale Welt übertragen, ohne dabei die Vorteile der räumlichen Nähe einzubüßen?
Ein gutes Beispiel für eine Branche, bei der regionale Nähe ein Standortvorteil ist, ist das Baugewerbe. Kurze Anfahrtswege, direkter persönlicher Kontakt, Mund-zu-Mund-Propaganda, die intime Kenntnis des regionalen Immobilienmarktes und die Tatasche, dass die verschiedenen Beteiligten sich von anderen Bauvorhaben bereits kennen, sind bis dato die besten Voraussetzungen für den Aufbau eines leistungsfähigen Wertschöpfungsnetzwerkes.
Durch die fortschreitende Digitalisierung, die auch im Bau Einzug hält, wird sich die Art der Interaktionen und der Kommunikation zwischen den Beteiligten verändern. Im Idealfall greifen alle Akteure auf die gleiche Datenbasis zu. Sie haben in Echtzeit Zugriff auf das persistente digitale Abbild des Bauwerks und der Baustelle. Das digitale Abbild wird auch nach Fertigstellung weiter gepflegt und ergänzt. Beispielhaft dafür ist das Smarte Quartier in Karlsruhe.
Ein Charakteristikum für das Smarte Quartier ist die Verarbeitung von intelligenten Daten (in Echtzeit), “sod…
References
↑1 | Gestaltung regionaler Wertschöpfungsnetzwerke |
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