Von Ralf Keuper
Den Erfolgen der Startups und Internetunternehmen aus dem Silicon Valley wird im Ausland häufig große Bewunderung entgegen gebracht. Respekt flößt vor allem die Fähigkeit vieler Startups ein, ihre Services in kurzer Zeit fast über den gesamten Globus zur Verfügung zu stellen und Millionen von Nutzern an sich zu binden. Reid Hoffman, u.a. Gründer von LinkedIn und Mitglied der sog. “Paypal”-Mafia, bezeichnet diese Form der Markteroberung als “Blitzscaling“.
Blitzscaling is a specific set of practices for igniting and managing dizzying growth; an accelerated path to the stage in a startup’s life-cycle where the most value is created. It prioritizes speed over efficiency in an environment of uncertainty, and allows a company to go from “startup” to “scaleup” at a furious pace that captures the market.
Blitzscaling hat im wahrsten Sinne des Wortes seinen Preis: Schon beim Start sind hohe Investitionen nötig, die mehrere hundert Millionen Dollar betragen können. Ob das Geschäftsmodell überhaupt tragfähig ist, bleibt für Jahre ungewiss. Bis dahin aber haben die Newcomer wie Uber oder AirBnb Fakten in Form eines Quasi-Monopols geschaffen, die es anderen Unternehmen sehr schwer machen, noch einen Teil vom Kuchen abzubekommen.
Nicht alle halten “Blitzscaling” für ein Erfolgsmodell, dem es nachzueifern gilt, wie u.a. Tim O’Reilly, der seine Kritik in dem Beitrag “Unsere Maschinenbauer sollten ihre digitalen Pilgerreisen nicht ins Silicon Valley, sondern nach China unternehmen” – Interview mit Dr. Holger Schmidt (Netzökonom)