Multilokalität wird in diesem Beitrag unter dem Aspekt räumlicher und regionaler Entwicklung entlang neuerer regionalökonomischer und soziologischer Konzepte betrachtet, die aufgrund der Erfahrungen des sozioökonomischen Paradigmenwechsels der 1980er-Jahre entstanden sind. Zugrunde liegt die Beobachtung veränderter Regimes der Wertschöpfung und Verteilung auf regionaler, nationaler und globaler Ebene, die sich in verstärktem territorialem und individuellem Wettbewerb ausdrücken. Eine Konsequenz davon ist die massiv angestiegene Mobilität von Individuen, Gütern und Kapital und die daraus folgenden Praktiken der Multilokalität, die ihrerseits Rückwirkungen auf Raumentwicklung und Raumnutzung hat. Verschiedene, als kompatibel erachtete, regionalökonomische Konzepte werden gruppiert und grob auf ihre Erklärungskraft bezüglich relevanter Akteure der Multilokalität geprüft. In der Synthese wird die Argumentationskette an fünf Kernelementen des Paradigmenwechsels ausformuliert.
Quelle: Regionalökonomische Konzepte zur Erklärung von Multilokalität