Mit seinem Buch Handel und Industrie im klassischen Griechenland will der britische Professor für Alte Geschichte, R.J. Hooper, ein Bild vom wirtschaftlichen Leben im klassischen Griechenland vermitteln. Im Mittelpunkt stehen dabei das 4. und 5. Jahrhundert vor Christus bis zur Zeit Alexanders des Großen. Aufgrund der Quellenlage ist die Wirtschaft Athens der Ausgangspunkt.

Cooper stellt für den Untersuchungszeitraum ein wachsendes Interesse des Staates an gesetzlichen Regelungen zur Kontrolle des Handels fest. Ebenso nahmen das Bank- und Finanzwesen erste Konturen an. Wichtigster Industriezweig war der Bergbau in Attika.

Das Tor zur Welt für das klassische Griechenland war der Hafen Piräus vor der Toren Athens. Der athenische Staat war sich der Bedeutung des Seehafens für eine florierende Wirtschaft bewusst. Als Handelszentrum und Stapelplatz für Getreide musste der Hafen dem Stadtstaat und der Region Nutzen bringen. Seine Anziehungskraft verdankte Athen aber auch der Möglichkeit privater Kapitalbeschaffung, die dadurch gefördert wurde, dass der Staat andere Geldanlagen in Grundbesitz und Industrie mit Abgaben belastete.

Wichtigstes Importgut für Athen war Getreide, das zu großen Teilen aus Südrussland beschafft wurde. Um die See- und Landwege zu sichern, setzte Athen eine große Streitmacht und Flotte ein. Athen, so Hooper, war nicht darauf angewiesen, „Abkommen mit getreideausführenden Ländern, etwa dem Schwarzmeergebiet, zu treffen; es verließ sich stattdessen auf seine gewaltige Seemacht, die es nicht nur zur Sicherung der eigenen Versorgung, sondern im Endstadium des Peleponnesischen Krieges, solange ihm das Kriegsglück hold war, auch noch zur Störung der feindlichen Handelsrouten einsetzte“. 

Die große Rivalin Athens, Sparta, versorgte sich dagegen selbst.

Unter den Exportartikeln Athens nahmen aus Ton hergestellte Gefäße ein führende Rolle ein. „Bestimmte Gefäßtypen (einfache Tonkrüge) waren gefragt für den Transport von Flüssigkeiten – möglicherweise Wein und sicher Öl – von Athen nach auswärts, ferner auch für den Export von Salzfisch zurück nach Athen“<…