Das Kölner Familienunternehmen Stollwerck war über viele Jahrzehnte das mächtigste europäische Schokoladeimperium und eines der größten Süßwarenunternehmen der USA. Mit seinen beiden Hauptprodukten, Schokolade und Automaten, war es eingebunden in den Prozess der Globalisierung. Am Beispiel Stollwerck zeigt Angelika Epple – von der Gründung 1839 bis zur Übernahme durch die Deutsche Bank 1932 –, wie und von wem der vermeintlich anonyme Prozess der Globalisierung vorangetrieben wurde. In mikrohistorischer Perspektive werden einzelne Akteure sichtbar – von der Unternehmensführung bis zum Außendienst. In globaler Perspektive wird deutlich, wie Produkte, Konsumgewohnheiten und Geschäftsmethoden weltweit standardisiert und gleichzeitig kolonial geprägt wurden. Zugleich ging die Standardisierung mit der Schaffung neuer kultureller Unterschiede und Zuschreibungen einher. Die Studie vermittelt tiefe Einblicke in das Wechselverhältnis von globaler Homogenisierung und Differenzierung. Zugleich leistet sie einen empirischen Beitrag zu der Diskussion, wie globale mit lokalen Studien verbunden werden können.
Quelle: Das Unternehmen Stollwerk. Eine Mikrogeschichte der Globalisierung
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