Dortmunder Bier genoss für Jahrzehnte einen exzellenten Ruf. Die Geschäfte der Dortmunder Brauer liefen prächtig. Als Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck von den hohen Einkünften des Braumeisters Fritz Brinkhoff erfuhr, soll er gesagt haben, er verdiene ja nicht einmal soviel wie ein Dortmunder Braumeister.

Dermaßen erfolgsverwöhnt sahen die Dortmunder Brauer nach dem 2. Weltkrieg keinerlei Veranlassung, ihr Geschäftsmodell zu überdenken. Der Absatz erfolgte in den 1950er Jahren überwiegend über Gaststätten, die häufig per Kredit an die Brauereien gebunden waren. Es wurden fast nur Fässer ausgeliefert. Der Biermarkt war, wie in der Vorkriegszeit, ein Verkäufermarkt. Produktorientierung war das Maß aller Dinge. Was der Verbraucher wollte, war nicht Gegenstand der Geschäftspolitik. Ernstzunehmende Mitbewerber waren weit und breit nicht zu erkennen. Die Führungskräfte hatten fast ausnahmslos schon vor dem 2. Weltkrieg die Geschicke der Brauereien, wie DAB, DUB, Thier, Stifts, Kronen, Ritter und Hansa, gelenkt. Man setzte weiter unverdrossen auf das untergärige Exportbier, das auf ungebrochene Nachfrage stieß, so dass Dortmund zur Bierstadt Nr. 1 in Europa aufstieg[1]Dortmund: Die Bierstadt im Pott

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