In The Performer erforscht Richard Sennett die Beziehungen zwischen dem Auftreten in der Kunst (insbesondere in der Musik), der Politik und der Alltagserfahrung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den körperlichen und physischen Dimensionen der Aufführung und nicht auf den Worten. Sennett hat ein besonderes Gespür für die Art und Weise, in der die Rituale des täglichen Lebens Performances sind.

Das Buch stützt sich auf Geschichte und Soziologie, aber auch auf die frühe Karriere des Autors als professioneller Cellist sowie auf seine spätere Arbeit als Stadtplaner und sozialer Denker. Es zeichnet die Entwicklung von Aufführungsräumen in der Stadt nach, die Entstehung von Schauspielern, Musikern und Tänzern als unabhängige Künstler, die Ungleichheit zwischen Darstellern und Zuschauern, die unruhigen Beziehungen zwischen künstlerischem Schaffen und sozialen und religiösen Ritualen sowie den Gebrauch und Missbrauch der Schauspielerei durch Politiker. Die janusköpfige Kunst der Aufführung ist sowohl destruktiv als auch zivilisierend.

Quelle: The Performer. Art, Life, Politics