Von Ralf Keuper
Es kommt zum Glück nur selten vor, dass ein Weltkonzern in nur wenigen Jahren ohne Not von seinem Vorstand und Aufsichtsrat nach allen Regeln der Kunst zerlegt wird. Eben dies ist Hoechst widerfahren. Ein Lehrstück darüber, wie es einem kleinen Personenkreis gelingen kann, ein traditionsreiches Unternehmen auszulöschen, ohne dass sich in den Medien, bei den Gewerkschaften und der Politik nennenswerter Widerstand geregt hätte.
Besonders eindrücklich schildert Christoph Wehnelt in seinem Buch Hoechst. Der Untergang des deutschen Weltkonzerns diese Selbstentleibung.
Hoechst in Frankfurt am Main, auch »Rotfabrik« genannt[1]Von der „Rotfabrik“ zum Chemieriesen, gehörte neben Bayer und BASF zur Crème der Chemieunternehmen in Deutschland und in der Welt. Am Anfang von Hoechst standen, wie es in der Festschrift zum 100. Firmenjubiläum[2]Ein Jahrhundert Chemie heißt, die synthetischen Farbstoffe. Als großer Erfolg stellte sich die Herstellung von synthetischem Indigo heraus. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Hoechst zu dem zeitweise größten Chem…
References
↑1 | Von der „Rotfabrik“ zum Chemieriesen |
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↑2 | Ein Jahrhundert Chemie |
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