In nahezu jedem Entscheidungsprozess ist einmal der Punkt erreicht, bei dem jede weitere Information die Entscheidungsqualität nicht mehr verbessert – ja sie sogar verschlechtern kann. Irgendwann muss der Entscheidungsträger oder die Gruppe der Entscheidungsträger eine Auswahl aus den vorhandenen Alternativen treffen. Gerd Gigerenzer und sein Team vertreten in ihrem Buch Simple Heuristics that make uns smart die Ansicht, dass sich in vielen Entscheidungssituationen mittels geeigneter Faustregeln (Heuristiken), die sich auf einige trennscharfe Merkmale stützen und auf die Umweltsituation angepasst sind, valide Entscheidungen treffen lassen.

Gigerenzer nimmt explizit Bezug auf die Arbeiten von Herbert A. Simon und James March, die das Konzept der begrenzten Rationalität entworfen haben. Demzufolge kommt es nicht darauf an, die unter allen Umständen bestmögliche Entscheidung zu treffen, sondern diejenige zu bevorzugen, welche mit einem angemessenen Aufwand in der Lage ist, die Anforderungen so gut wie möglich zu erfüllen. Simon nennt diesen Vorgang “satisfizieren”. “Der Entscheidungsträger hat die Wahl zwischen optimalen Entscheidungen für eine imaginäre vereinfachte Welt, und Entscheidungen, die “gut genug” sind, die “satisfizieren” in einer Welt, die der komplexen realen näher kommt. Die Technik des heuristischen Suchens stellt weit geringere Forderungen an die Problemstruktur als das lineare Programmieren oder die Linearen Entscheidungsregeln, sie kann aber auch nur satisfizierende, nicht aber optimale Lösungen finden helfen. .. Das Heuristische Suchen ist ein effizientes Werkzeug der Problemlösung und Entsche…