Von Ralf Keuper

An Veröffentlichungen, die sich mit der Zukunft der Wirtschaft beschäftigen, herrscht wahrlich kein Mangel. Nur wenige zeichnen ein differenziertes Bild, wie Alec Ross in Die Wirtschaftswelt der Zukunft. Ross, ehemaliger Berater für Innovation der damaligen Außenministerin Hillary Clinton, ist zuversichtlich, dass die Gesellschaft mit den Herausforderungen, wie sie mit der Verbreitung neuer Technologien verbunden sind, bewältigen kann. Die Risiken dürften jedoch nicht unterschätzt werden, so Ross.

Die Digitalisierung von Geld, Märkten und Vertrauen

Die fortschreitende Digitalisierung führt dazu, dass Bevölkerungsgruppen und Länder, die bisher vom Fortschritt ausgeschlossen waren, ihr Schicksal, zumindest ein Stück weit, selbst in die Hand nehmen können. Nirgendwo sonst ist das so sichtbar wie in Afrika, wo Mobiltelefone sehr verbreitet sind. Ohne ihre Mobiltelefone wäre es den meisten Afrikanern nicht möglich, mit ihren Angehörigen zu kommunizieren und/oder Geldgeschäfte zu erledigen, wie im Flüchtlingslager Mugunga im Kongo:

Die Verbreitungsrate von Handy liegt im Kongo bei 44 Prozent. In Mugunga gehörten die Telefone zu den wenigen funktionierenden Teilen der Volkswirtschaft und sie dienten keineswegs nur zum Telefonieren. Die Flüchtlinge nutzten sie, um Geld zu schicken und zu empfangen, auch wenn sie über kein eigenes Bankkonto verfügten. … In Flüchtlingsgemeinden wie Mugunga waren Mobiltelefone nach der Vertreibung der einzige Weg, als Familie in Kontakt …

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