Von Ralf Keuper

Die Kreativität, die lange Zeit nur mit herausragenden geistigen Schöpfungen in der Kunst und Wissenschaft in Verbindung gebracht wurde, hat mittlerweile auch in den Unternehmen Einzug gehalten. Um sich vom Wettbewerb zu differenzieren, reicht es nicht mehr aus, standardisierte Produkte und Dienstleistungen kostengünstiger und in kürzeren Zeitabständen anzubieten – so der allgemeine Tenor. Die Zeit der Skaleneffekte scheint ein für allemal vorbei zu sein. Der Kunde schaltet sich mittels Crowdsourcing und Co-Creation in die Produktgestaltung ein, um seine Bedürfnisse erfüllt zu sehen. Da die Kunden kreativer werden, müssen sich auch die Unternehmen einiges einfallen lassen, um als gleichwertiger Partner wahrgenommen zu werden – vor allem in der sog. Digitalen Ökonomie.

Große Hoffnungen richteten sich dabei vor Jahren auf das Wissensmanagement.

Beispielhaft für diesen Trend ist der Beitrag Wettbewerbsfaktor Kreativität – Strategien, Konzepte und Werkzeuge zur Steigerung der Dienstleistungsperformance von Walter Ganz und Sybille Hermann aus dem Jahr 2000.

Dort heisst es u.a.

Eine Konzentration auf definierte Wissensgebiete und Kernkompetenzen hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Unternehmens- und Arbeitsorganisation, sie bestimmt mittelfristig auch die Kreativität und Innovationskraft der Firmen. Neue Ideen entstehen durch die unorthodoxe Verknüpfung heterogenen Wissens. Diese setzt natürlich voraus, dass tatsächlich ein breites Wissensspektrum vorhanden ist. Je stärker die Spezialisierung eines Unternehmens ist, desto homogener wird der Wissens- und Erfahrungshintergrund der Mitarbeiter. Das bestehende Leistungsangebot kann dann zwar auf hohem Niveau verfeinert und optimiert werden, die Wahrscheinlichkeit, dass aus eigener Kraft wir…

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