Von Ralf Keuper

Spätestens seit der Veröffentlichung von The Long Tail von Chris Anderson wachsen die Zweifel, ob das alte Paradigma, wonach die Economies of Scale das wichtigste Mittel sind, um wettbewerbsfähig zu werden bzw. zu bleiben, weiterhin gültig ist. Für die Hersteller von Massenprodukten sind die Economies of Scale (Skaleneffekte) nach wie vor von großer Bedeutung. Nach allgemeiner Auffassung stehen hohe Marktanteile und Profitabilität in enger Beziehung mit positiven Skalenerträgen. Daneben gibt es eigentlich nur noch die Economies of Scope, d.h. die Nutzung von Verbundeffekten/Synergien, oder aber der Rückzug in das Premium-Segment  bzw. die Produktion nach dem Manufaktur-Prinzip.

Die Digitalisierung macht es nun möglich, auch mit Nischenprodukten in geringer Stückzahl profitabel zu arbeiten. Die Transaktionskosten sind seitdem in vielen Bereichen so gering, dass ein hoher Output nicht mehr zwingend nötig ist, um in die Gewinnzone zu gelangen. Greg Satell führt in seinem Beitrag The End of The Scale Economy mehrere Gründe dafür an, dass Größe und hohe Produktionsmengen nicht mehr automatisch hohe Wettbewerbsfähigkeit zur Folge haben. Ins selbe Horn stösst der Artikel Economies of Unscale.

Skaleneffekte werden zwar nicht obsolet, jedoch treten an ihre Seite neue Faktoren, die mindestens ebenso wichtig für wirtschaftlichen Erfolg sind. Jay Deragon bezeichnet sie als Intangibles (Strategic Capital, Relationship Capital, Structural Capital,…

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